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SVZ Sie ist Anwältin der Kinder

14. 08. 2013

Sie ist Anwältin der Kinder...

 

Die Mädchen und Jungen sitzen und lauschen gespannt, was ihnen die Frau zu sagen hat. Das Ambiente im Raum ähnelt eher einem gemütlichen Kinderzimmer: Couch, Kissen, Riesen-Teddy. Nur die Wandtafel mit Lineal und Dreieck lässt vermuten, dass dieser Raum etwas mit Schule zu tun hat. Und genauso ist es: Die Kinder sind Zweitklässler in der Ludwigsluster Fritz-Reuter-Schule. Die Frau zwischen ihnen ist Corinna Wolf, seit dem gerade begonnenen Unterrichtsjahr Schulsozialarbeiterin an der Grundschule.

 

Die 39-Jährige beschreibt ihre Aufgabe in kurzen Worten so: "Einfach für die Schülerinnen und Schüler da sein, ihnen Zeit und Ruhe sowie eine Rückzugsmöglichkeit geben." Soll heißen, dass die Kinder zu der ausgebildeten Diplom-Sozialpädagogin kommen und mit ihr über Probleme oder Sorgen sprechen können. Und Probleme haben auch Sechs- bis Zehnjährige genug. "Ganz oft geht es um Streitigkeiten zwischen Gleichaltrigen in der Hofpause", weiß Corinna Wolf aus ihrem Erfahrungsschatz zu berichten. "Da geht es auch schon mal um Eifersüchteleien oder Liebeskummer untereinander. Dann können die kleinen Streithähne zu mir kommen, mir ihre Sorgen erzählen. Am Tisch kann jeder seine Meinung sagen. Wenn dann die eigene Schuld oder der eigene Anteil am Streit erkannt wird, entschuldigen sich die Kinder sogar untereinander."

 

Vertrauen zu den Kindern gewinnen

 

Wie es mit den Streitigkeiten an ihrer "neuen" Schule ist, kann Corinna Wolf noch nicht sagen. In dieser Woche stellt sie sich den Klassen vor, berichtet über ihre Arbeit und macht sich ein Bild über ihre schulische Umgebung. Los ging es jetzt in der LRS 2. "Wisst ihr, wann man Sorgen haben kann?" fragte die Sozialpädagogin in die Runde. "Ja, zum Beispiel, wenn jemand gestorben ist", antwortet spontan ein Junge. Und ein anderer sagt: "Bei Streit mit Freunden." Ein Kind wirft ein: "Wenn die Eltern sich zanken."

 

Schon in diesen ersten Minuten des Kennenlernens zeigt sich, dass die Mädchen und Jungen offenbar Vertrauen fassen zu der vor Minuten noch fremden Frau. Corinna Wolf sagt ihnen, dass sie mit all ihren Sorgen zu ihr kommen können. "Aber wir haben keine Zeit in der großen Pause", meint jemand.

 

Auch das sei kein Problem, verkündet Corinna Wolf, bevor die Klasse von ihrer Lehrerin zur Musikstunde abgeholt wird. Die Tür steht den Kindern in der Pause genauso offen wie morgens vor oder mittags nach dem Unterricht. Übrigens spielen bei ihrer Beschäftigung mit den Mädchen und Jungen auch psychologische Dinge mit. "Ich habe hier einen ,Zaubermantel’. Den können sich Kinder überstreifen. Dann bleibt das Gute beim Kind", sagt Corinna Wolf. Beim Familienbrett stellen kleine Holzfiguren Mutti, Vati und Kinder dar. "Ich lasse die Schülerinnen und Schüler die Figuren aufstellen. Je nachdem, wie das Kind die Figuren aufstellt, kann ich mir ein Bild machen", weiß die Sozialpädagogin. "Stehen Mutti- und Vatifigur weit entfernt voneinander, weiß ich, dass es zu Hause wohl Spannungen gibt. Und wenn die Kindfigur abseits der Eltern steht, kann ich mir vorstellen, was im Kind an meinem Tisch vorgeht."

 

Besprochenes bleibt im Raum

 

Jedes Mädchen und jeder Junge, der zu Corinna Wolf kommt, kann sicher sein, dass alles Besprochene im Raum bleibt. Das betrifft Schule genauso wie Elternhaus. Ausgenommen sind deutliche Anzeichen von häuslicher Gewalt. Oft erleben Kinder zu Hause auch Scheidungsstreit zwischen den Eltern. "Für manche Kinder wird der Druck dann so stark, dass sie sich selbst die Schuld geben, und zu mir kommen. Als Anwalt des Kindes suche ich dann das Elterngespräch", so Corinna Wolf.

 

Sie hat sechs Jahre an der Europaschule in Hagenow gearbeitet, kennt daher viele Sorgen, die Kinder und Jugendliche bewegen. Das Schuljahr an ihrer neuen Wirkungsstätte hat gerade erst begonnen. "Ich bin neugierig auf die Kinder, aber auch auf die Lehrer", sagt sie. "Wichtig ist auch ein Vertrauensverhältnis zwischen Lehrerinnen und Lehrern auf der einen und der Schulsozialarbeiterin auf der anderen Seite."

 

Wie es in der Schule nun so ist, gibt es außer guten Noten auch mal weniger gute. "Auch dann steht den Kindern meine Tür offen", verspricht Wolf. Allerdings nicht, um zur Lehrerin zu gehen und bessere Noten zu fordern. "Ich frage dann: ,Was glaubst du, würde deinen Eltern helfen, mit deiner Zensur umzugehen?’ Dann kann es sein, dass ich das Kind nach Hause begleite." Übrigens weiß Corinna Wolf nicht nur aus ihrer Arbeit mit Kindern umzugehen. Sie hat zwei Töchter, die 17 und sieben Jahre alt sind.

 

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Frühstückspause Jahrgang 3/4 - Hofpause Jahrgang 1/2 


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4. Stunde 10:50 - 11:35


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6. Stunde 12:50 - 13:35

 

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