Schüler stellten Kakao und Müsli her und gaben am Fahrsimulator Gas
Beim 2. Gesundheitstag der Grundschule „Fritz Reuter“ konnten die Schüler viel ausprobieren und lernen
Was war denn an der Grundschule „Fritz Reuter“ los? Unzählige Kinder mit verbundenen Armen, Händen und Köpfen gingen am Mittwoch über den Hof.
Sogar auf Unterarmgehstützen waren einige unterwegs. Doch kein Grund zur Aufregung. Die Mädchen und Jungen waren nicht wirklich verletzt. Sie hatten sich nur am Rettungswagen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) von Fachleuten verbinden lassen. Der Rettungswagen und seine Crew bildeten eine Station beim 2. Gesundheitstag der Schule. Direkt daneben konnten die Kinder am Stand des Sanitätshauses Warmbier verschiedene Hilfsmittel selbst testen.
Insgesamt 16 Stationen warteten an diesem Tag auf die gut 200 Schüler.
Auf dem Schulhof, auf dem Sportplatz, im Schul- und im Hortgebäude waren diese aufgebaut. Dafür hatten Schulleiter Guido Sperber und Verwaltungsmitarbeiterin Tina Stapelfeldt, bei der die Fäden bei der Organisation zusammenliefen, verschiedene Partner mit ins Boot geholt.
Anliegen war es, den Schülern das Thema Gesundheit aus verschiedenen Richtungen nahezubringen. Der Bauernverband war mit einem großen Traktor auf den Hof gerollt.
„Wer will mit mir Mau-Mau spielen“, fragte Detleff Bauer eine Gruppe von Viertklässlern. Sie erwartete ein besonderes Kartenspiel, denn Detleff Bauer ist fast blind, kann nur noch hell und dunkel unterscheiden. Er und seine Mitstreiter vom Blinden- und Sehbehindertenverein Ludwigslust wollten den Schülern zeigen, welche Hilfsmittel die Betroffenen im Alltag haben. Dabei konnten die Schüler mit verbundenen Augen auch einmal das Gehen mit einem Blindenstock ausprobieren.
Bei Ulrike Günther vom Weltladen erfuhren die Schüler der Fritze, wie Kakao hergestellt wird. Sie konnten nicht nur eine Kakaobohne zertrümmern, um an den Kakao heranzukommen, sondern auch reinen Kakao probieren. „Nee, der schmeckt nicht“, meinte Niklas und gab wie viele seiner Mitschüler erst einmal ein bisschen Zucker dazu.
Bei der Verkehrswacht konnte man an einem Fahrsimulator sein Reaktionsvermögen testen und den richtigen Sitz des Fahrradhelms prüfen lassen. „Ihr müsst immer mit den Fehlern der anderen Verkehrsteilnehmer rechnen“, warnte Karin Rühlicke. „Fahrrad, Helm – das könnt ihr alles neu kaufen, euch selbst aber nicht.“ Bei der SG 03 Ludwigslust-Grabow kämpften die Kinder bei einer sportlichen Staffel um den Sieg, mit dem Elternrat stellten sie Apfelsaft her und mit Mitarbeitern des „Klasse 2000“-Programms Müsli.
Bei Michael Ziersch von der Physiotherapie Ziersch ging es um eine gesunde Körperhaltung. Er machte die Mädchen und Jungen in der Turnhalle auf die ungünstige Körperhaltung aufmerksam, zu der es beim dauernden Computerspielen oder bei der Handynutzung kommt. „Was mich aber richtig schockiert hat, ist, dass die Kinder die daraus resultierende krumme Körperhaltung normal fanden“, so Ziersch.
Nachdem die Schüler zunächst mit ihren Klassenkameraden verschiedene Stationen besucht hatten, konnten sie zum Abschluss noch einmal selbstständig von Station zu Station gehen. „Ich fand den ganzen Tag gut“, meinte Zofia. Asma stimmte ihr zu. Ziyad hätte sich noch ein bisschen mehr Sport für sich und seine Gruppe gewünscht.
Unter dem Strich waren die meisten Schüler, Aussteller, Lehrer und die Schulleitung zufrieden mit dem Tag. „Ich denke, dass die Schüler einiges mitnehmen konnten“, meinte die stellvertretende Schulleiterin Cornelia Schubring. „Und Spaß hatten sie auch.“ Das Thema Gesundheit war für die Fritz-Reuter-Schüler damit allerdings längst noch nicht erledigt. Denn erstmals war der Gesundheitstag Teil einer ganzen Gesundheitswoche. Von Montag bis Freitag hatten sich die Kinder in ihren Klassen mit all dem beschäftigt, was sie gesund hält:
zum Beispiel gesunde Ernährung und Bewegung, aber auch eine saubere Umwelt. Und damit nicht nur darüber geredet wird, begannen die Schultage mit einem gemeinsamen Frühsport aller Schüler auf dem Schulhof.