Tageslicht für den neuen Hort

06. 11. 2019
Bauarbeiten im Dachgeschoss der Fritz-Reuter-Schule haben sich aber weiter verzögert / Fertigstellungstermin nun im Sommer 2020
Kathrin Neumann
Ludwigslust

„Dort kommen die Sitzpodeste hin und da entsteht eine kleine Bühne“, erklärt Norbert Thiele. „Der Raum wird bis zum Spitzboden hoch offen sein.“ Noch fällt es aber ein bisschen schwer, sich die Aula des neuen Hortes der Fritz-Reuter-Schule vorzustellen. Unter der Dachkonstruktion aus neuen und alten Balken stapeln sich Holzlatten und Trockenbauplatten. Kabel hängen an den Wänden und von der Decke herab. Eines ist jedoch schon deutlich zu sehen: Das finstere Dachgeschoss hat sich in einen hellen Raum verwandelt.

„Die Dachverglasung ist weitestgehend fertiggestellt, die Motoren für die Fenster wurden installiert“, erklärt Norbert Thiele, der bei der Stadtverwaltung für die Baustellenbetreuung zuständig ist, den Baufortschritt der vergangenen Wochen. „Außerdem wurde das Treppenauge für den zweiten Zugang hineingebrochen und Trockenbauarbeiten gemacht. Der Lüftungsbauer ist fast fertig.“ Doch in dieser Woche tut sich nichts. „Es gibt eine kleine Bauunterbrechung“, erklärt Norbert Thiele. „Ein Grund ist, dass es in einer Ecke hineingeregnet hat.“ Derzeit sei man dabei, die genaue Ursache zu klären. „Wenn wir jetzt alles zugemacht hätten, würden wir nicht mehr sehen, was dahinter passiert“, ergänzt Holger Böwe, Sachbereichsleiter Hochbau. „Wir wollen auf Nummer sicher gehen.“

Der im Jahr 2018 begonnene Dachgeschossausbau bringt der Stadt immer wieder Überraschungen. Erst mussten die Dachbalken statisch ertüchtigt werden, dann stellte man Alterserscheinungen am Dach fest, so dass ein ganzer Bereich neu eingedeckt werden musste. „Der Zustand wurde wohl als besser eingeschätzt,, als er sich in der Realität zeigte“, so Thiele. Einige technische Lösungen ließen sich nicht wie geplant umsetzen. Und im zukünftigen Eingangsbereich wurden zwei ursprünglich nicht vorgesehene Fenster eingebaut, um Tageslicht in diesen Bereich zu bringen.

Am Montag sollen die Bauarbeiten für den neuen Hort weitergehen. Die Firma, die den Trockenbau macht, wolle dann gleich mit vier bis sechs Leuten kommen, so Norbert Thiele. Und demnächst rücken dann auch die Maurer an, um die Gefache auszumauern. „Wir gehen davon aus, dass mit Schuljahresbeginn 2020 der Hort voll in Betrieb sein wird. Und die beteiligten Firmen auch.“ Nach der ersten Krise habe man jetzt etwas großzügiger geplant. Es ist bereits die zweite große Terminverschiebung. „Mit einem alten Bau gibt es immer Probleme. Dass sie sich so auswachsen, hätten wir allerdings nicht erwartet“, so Thiele.

Mit dem Einzug in den neuen Hort wird das derzeit für einen Teil der Hortkinder genutzte Gebäude in der Kanalstraße 24 frei. „Dann können dort die Bauarbeiten beginnen“, so Holger Böwe. „Dort sollen die Räumen neu aufgeteilt werden.“ Außerdem entsteht im Erdgeschoss eine Kinderküche.

Der Umbau des Dachgeschosses der Grundschule zum Hort ist ein Projekt aus dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept (Isek). Er wird aus dem europäischen Fonds „Efre“ gefördert.

 

 

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