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Zweifel an Umbauplänen

23. 11. 2017

vom 23. November 2017

Aus der Redaktion des Ludwigsluster Tageblatt Es klingt nach keiner großen Sache. Dennoch tun sich einige Mitglieder städtischer Ausschüsse mit den vorgeschlagenen Umbauarbeiten in der Fritz-Reuter-Schule schwer. „Wir wollen vier kleinere Räume zu zwei großen zusammenlegen, um die Klassen auffüllen zu können“, erklärte Holger Böwe, Fachbereichsleiter Gebäudemanagement bei der Stadt, auf einer Sitzung des Bildungsausschusses.

Die Umbauarbeiten stehen als Unterhaltungsmaßnahme im Entwurf des Haushaltsplanes für 2018. Zur Verwunderung einiger Ausschussmitglieder. Sie hatten das Gefühl, dass ihnen ein Vorhaben, das sie vor geraumer Zeit abgelehnt hatten, nun untergeschoben werden soll. Sophie Buchholz (SPD) zitierte aus dem Protokoll der Ausschusssitzung von März dieses Jahres: „Wir haben den Antrag abgelehnt, weil wir es sinnvoller fanden, erst eine Gesamt-Schulplanung vorliegen zu haben, und ihn in andere Ausschüsse verwiesen.“

Gerd Laudon (Die Linke) meinte, dass es viel Geld sei: „Wir flicken aber wieder nur an Kleinigkeiten herum. Mit ein paar eingerissenen Wänden bekommen wir doch keine 150 Erstklässler beschult.“ Von der Grundschule Techentin habe es viele Jahre lang Anfragen zur Erweiterung gegeben, die immer nicht möglich war. „An der Fritz-Reuter-Schule geht immer viel.“

Beate Müller, Fachbereichsleiterin Bildung und Soziales, versuchte, die Notwendigkeit deutlich zu machen. „Wir werden zum nächsten Schuljahr rund 20 Erstklässler mehr haben als in diesem Jahr“, erklärte sie mit Blick auf die Zahl von 128 Mädchen und Jungen. Vier Jahre später werden es sogar 150 sein. „Wir haben keine andere Lösung, um sie zu beschulen, weil auch Techentin bereits an der Grenze ist.“

An der „Fritze“ müssten im nächsten Schuljahr 27 bis 28 Kinder in jeder ersten Klasse sitzen. Passende Räume hat die Grundschule dafür nicht mehr. „Die Schule arbeitet bereits dreizügig, obwohl sie nicht dafür konzipiert ist“, so Beate Müller. Es gibt zwölf Klassenräume für zwölf Klassen sowie auf jeder Etage einen Förderraum. In den Klassenzimmern, die nun mit Nebenräumen zusammengelegt werden sollen, sitzen derzeit keine 20 Kinder. „24 wären vielleicht noch machbar“, sagte Schulleiterin Cornelia Schubring. „28 – das wäre furchtbar.“ Sie hatte im Bauausschuss den Wunsch der Schule erläutert. „Unsere Klassenräume eignen sich nur begrenzt für individualisiertes Lernen, wenn sie nur das Stellen von Tischen in der erforderlichen Anzahl erlauben“, betonte sie. Ein Raum müsste stattdessen Platz haben für einen festen Arbeitsplatz für jedes Kind, Regale, eine Leseecke, einige Computerarbeitsplätze, für Arbeit in Kleingruppen und einen Sitzkreis, um sich zu besprechen und Arbeitsergebnisse zu präsentieren. „Wir wollen und müssen auf die Vielfalt im Klassenzimmer reagieren“, sagte Cornelia Schubring und listete auf: altersgerecht entwickelte und entwicklungsverzögerte Kinder, Kinder mit Lernschwäche, LRS oder Rechenschwäche, Kinder mit unterschiedlicher Vorschulbildung und aus bis zu 20 Nationen.

Die Zusammenlegung der Räume soll und kann nach Aussage von Beate Müller nur eine Zwischenlösung sein. Bis die geplante Erweiterung der Grundschule Techentin erfolgt ist und der Neubau der Edith-Stein-Schule steht. Doch wann das soweit ist, kann in beiden Fällen derzeit nicht genau gesagt werden.

Holger Böwe erklärte im Bauausschuss, warum die Zusammenlegung der Räume – grobe Schätzungen gehen von deutlich über 100 000 Euro aus – so teuer ist. „Es geht um zwei tragende Wände.“ Aus statischen Gründen sei daher ein Rahmentragwerk erforderlich, das bis ins Erdgeschoss hinuntergeführt werden und ein Fundament erhalten muss.

Ganz so neu dürfte das Vorhaben, die Mittel für den Umbau in den 2018er-Haushalt einzustellen, den Bildungsausschussmitgliedern allerdings nicht gewesen sein. In der Juni-Sitzung hatte die Verwaltung es in einer Info-Vorlage angekündigt. „Die finanziellen Mittel für die Zusammenlegung der Räume werden im Haushalt 2018 beantragt“, heißt es im Protokoll. Die Entscheidung werden nun wohl die Stadtvertreter treffen.

Ergänzung der Schulleiterin:

Sehr geehrte Stadtvertreter,

das Jahr neigt sich dem Ende und in Ihren Händen liegt die Verantwortung für die Investitionen in unserer Stadt. Wir, die Pädagogen der Grundschule „Fritz Reuter“ Ludwigslust, hoffen sehr, dass mit der Verabschiedung des neuen Haushaltsplanes unsere Investitionswünsche dort abgebildet und zeitnah umgesetzt werden können.

In unserer Schule durften wir bereits 2x den Ausschuss für Bildung und Soziales begrüßen und den Mitgliedern erläutern, wie sich die Veränderungen unserer Gesellschaft in unserer Schule abbilden. Großes Interesse, viel Verständnis und Zustimmung für die Veränderungen wurde uns dabei immer signalisiert. Unser Bildungsauftrag gebietet es, den inklusiven Gedanken für alle vertretbar umzusetzen. Der Kommune kommt es dabei zu, die räumlichen und sächlichen Bedingungen dafür zu schaffen. Als Schulleiterin bin ich bestrebt, allen möglichst gute Arbeitsbedingungen zu bieten und das gilt zu allererst für unsere Kinder und unsere Pädagogen. Gemeinsam haben wir nach Lösungen gesucht und bei Frau Müller und Herrn Böwe hilfreiche Unterstützung erfahren. Unsere Wünsche sind Investitionen in die Zukunft, denn durch die Erweiterung der Räume wird es dort auch erst möglich, auf die Vielfalt (altersgerecht entwickelte sowie entwicklungsverzögerte Kinder, Kinder mit Lernschwächen oder Teilleistungsschwächen, Kinder aus bis zu 20 verschiedenen Nationen, Kinder mit sehr unterschiedlicher Vorschulbildung, Kinder mit körperlichen oder seelischen Beeinträchtigungen) im Klassenzimmer zu reagieren. Das heißt, unser Unterricht darf nicht auf den imaginären Durchschnittsschüler ausgerichtet sein, er erfordert das Potenzial jedes Einzelnen auszuschöpfen. Im jetzigen Zustand eignen sich Klassenräume nur begrenzt für individualisiertes Lernen, wenn die Räume nur das Stellen von den erforderlichen Tischen und Stühlen für die entsprechende Schüleranzahl zulassen.

28 Schüler in einer Klasse mit diesen unterschiedlichen Bedarfen in unseren kleinen Räumen wäre eine Zumutung für jedes Kind und jeden unserer Pädagogen, aber nach vorliegenden steigenden Schülerzahlen genau das, was demnächst auf uns zukommt. Das erzeugt nicht nur Dichtestress und ist sicherlich nicht das, was Sie sich für Ihr Kind oder Enkelkind wünschen, wenn es dann einmal unsere Schule besuchen muss. Nach dem jetzigen Stand der Anmeldungen werden mindestens 20 Kinder in jeder neuen ersten Klasse beschult. Aufgrund der steigenden Schülerzahlen werden wir die Dreizügigkeit die nächsten Schuljahre erhalten müssen. Fieberhaft haben wir die letzten Jahre geeignete Räume dafür erschlossen, aber ausgehend von ihrer jetzigen Fläche sind einige eben nur für maximal 18 Kinder ausreichend groß, um die Tische und Stühle für die Kinder zu stellen. Die Malerarbeiten für diese Räume haben wir mehrmals zurückgestellt, weil die Erweiterung der Räume notwendig ist und diese sinnvoller Weise damit einhergehen sollten. Auch wir sind bestrebt, sinnvoll zu investieren und zu renovieren.

Die eingestellte Summe enthält meines Wissens nach auch notwendige Renovierungsarbeiten und die Verbesserung des Schallschutzes, nicht nur die baulichen Veränderungen.

 

Jeder Klassenraum muss Möglichkeiten schaffen für: einen festen Arbeitsplatz für jedes Kind zum individuellen Arbeiten, Arbeit in Kleingruppen, einen Sitzkreis zum gemeinschaftlichen besprechen und präsentieren von Arbeitsergebnissen, eine Leseecke, einige Computerarbeitsplätze, Regale zum Präsentieren von Arbeitsmaterial und zum Stellen von Wissens- und Portfolioordnern. In den meisten Räumen ist diese Möglichkeit vorhanden, in denen, die zusammengelegt werden sollen, werden damit diese Voraussetzungen geschaffen. Diese Maßnahme sollte zum neuen Schuljahr 2018/19 beendet sein, damit in diesem Gebäude ein einigermaßen ruhiges Unterrichten möglich ist. Kommen Hortausbau und die Zusammenlegung der Räume gleichzeitig, wäre ein großer Teil der Schule eine Baustelle, und wo bleiben dann die Kinder?

Gern können Sie sich als Stadtvertreter bei mir in der Schule melden, wenn Sie für Ihre Entscheidungsfindung noch weitere Erläuterungen zu den geplanten Investitionen in unserer Schule benötigen. Am Mittwoch, dem 13.12.2017 stehe ich Ihnen nach vorheriger telefonischer Anmeldung gern den ganzen Tag zur Verfügung. Leider hat sich keiner der Stadtvertreter gemeldet...

 

Mit freundlichem Gruß

 

C. Schubring als Schulleiterin, das Pädagogenteam der GS „Fritz Reuter“ Ludwigslust sowie der Schulelternrat

 

 

Bild zur Meldung: Dieser Klassenraum an der Fritz-Reuter-Schule hat bereits genug Platz für einen Sitzkreis. Die Drittklässler besprechen mit Lehrerin Claudia Plickat die Hausaufgabe

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